Durch die Gründung der Deutschen Demokratischen Republik am 07. Oktober 1949 wurden staatliche Grundlagen für das Brandschutzwesen geschaffen. Am 01. Januar 1950 wurde im Ministerium des Inneren die Abteilung Feuerwehr als zentrales Führungsorgan für die Feuerwehren gebildet. Damit wurde ein neuer Abschnitt in der Entwicklung der Feuerwehren eingeleitet.
Am 29. Juni 1950 wurde eine Verordnung erlassen, welche besagte, dass Gemeinden ohne Feuerwehr, je nach örtlichen Begebenheiten, sofort Löschtrupps mit einer Stärke von 10 - 30 männlichen Einwohnern bilden mussten. Auch für ausreichend Wasserentnahmestellen war zu sorgen.
Die Bürgermeister mussten nun Pläne über Organisation und Einsatz für Brandschutzwachen, Alarmierung der örtlichen Feuerwehren und der nächstliegenden Berufsfeuerwehr sowie einen allgemeinen Alarmplan zu erarbeiten.
Im Januar 1952 legte Wehrleiter Alwin Haufe aus gesundheitlichen Gründen sein Amt nieder. Sein Nachfolger wurde der bisherige Stellvertreter Richard Oswald.
Ebenfalls im Jahr 1952 erwarb die Gemeinde einen gebrauchten Lieferwagen des Fabrikates Protos, Baujahr 1927 mit 45 PS. Dieses Fahrzeug wurde durch die Kameraden in Eigenleistung umgebaut.
Seine Bewährungsprobe bestand es am 28. Januar 1954, als aufgrund von Brandstiftung das Verwaltungsgebäude mit Schuhlager des VEB Schuhfabrik Großharthau brannte.
In der Zeit vom 10. bis 22. Juni 1956 wurde in der gesamten DDR eine Brandschutzwoche durchgeführt, an der sich auch unsere Feuerwehr beteiligte. Die Bürger hatten die Gelegenheit sich bei der Vorführung einer Schauübung von der Einsatzbereitschaft der Wehr zu überzeugen und beim Tag der offene Tür die Lösch- und Rettungsgeräte zu besichtigen. Die Brandschutzwoche wurde zum festen Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit und später als Woche der Ordnung und Sicherheit jährlich in Frankenthal durchgeführt.
Im Jahre 1956 erhielt die Feuerwehr neue Mützen und Koppeln mit Schloss sowie Anfang der sechziger Jahre neue Uniformen, Schläuche und 12 Schutzmasken.
Zum 50-jährigen Bestehen unserer Wehr wurde im Juni 1957 gefeiert. Am Tag des Jubiläums fand im Saal des LPG-Gebäudes (ehemaliges Erbgericht) eine öffentliche Veranstaltung statt, an dem die noch lebenden Gründungsmitglieder teilnahmen. Zum zweiten Tag wurde eine Werbefahrt der Feuerwehr mit Motorrädern durchgeführt und 180 Vertreter umliegender Wehren empfangen. An diesem Tag wurde auch eine Großalarmübung mit dem Deutschen Roten Kreuz und auswärtigen Wehren durchgeführt.
Aufgrund des fortgeschrittenen Alters legte Wehrleiter Richard Oswald 1960 sein Amt nieder. Sein Nachfolger wurde der bisherige Stellvertreter und Gruppenführer Günther Haufe.
Ab den 60iger Jahren wurden Kontrollen des vorbeugenden Brandschutzes durchgeführt, bei denen Wohnungen und Betriebe überprüft wurden. Hierbei wurden Fehler wie fehlende Ofenbleche und Aschekübel oder schadhafte Essen aufgedeckt.
Im Juni 1961 musste der in die Jahre gekommene Lieferwagen Protos ausgesondert werden. Es bot sich die Gelegenheit einen Lastwagen des Fabrikat Steyer für 3.600DM zukaufen. Auch dieses Fahrzeug wurde durch die Kameraden in Eigenleistung in 1.172 Stunden umgebaut und 1962 in Dienst gestellt. Damit dieser in das Spritzenhaus passte, sind die Tore verlängert worden.
1965 erhielt unsere Wehr für 1.200 Mark ein Motorrad, der Marke BK mit Beiwagen.
Zur besseren Alarmierung der Wehr wurde 1966 eine zweite Sirene auf dem gemeindeeigenen Grundstück am Hof 3 angebracht.
Am 01. Oktober 1966 erfüllte unsere Wehr die Verpflichtung eine AG Junge Brandschutzhelfer zu gründen. Ihr gehörten 14 Schüler der Klassenstufen 4 bis 7 unter der Leitung von Löschmeister Manfred Kurze an.
Nach 19 Jahren ohne Brand musste unsere Wehr am 29. August 1967 zur Bekämpfung eines Scheunenbrandes ausrücken. Dabei bewies unsere Wehr den hohen Stand ihrer Ausbildung und wurde von der Brandursachenermittlungskommission Dresden lobend herausgestellt.
Zum 17. Mai 1969 wurde ein weiteres Ziel der Wehr erfüllt, die Gründung einer Frauengruppe. Die Gruppe war 9 Frauen stark und wurde von Erich Löpelt geleitet.