15.02.2019 - 19:29 Uhr |
ABC |
7 h |
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6 |
Pieper + Handy |
Am Abend des 15. Februar trafen sich unsere Kameraden zum Ausbildungsdienst als die Meldeempfänger der ABC-Gruppe Alarm schlugen. Mit dem Stichwort ABC1 unklarer Geruch wurden sie ins Gewerbegebiet nach Ottendorf-Okrilla gerufen. Vor Ort wurden mehrere starke Geruchsbelästigungen gemeldet.
Bereits auf der Anfahrt wurde durch die Einsatzleitung die Information übermittelt, um welchen Gefahrstoff es sich handeln könnte. Am Einsatzort wurde zusammen mit dem Einsatzleiter, dem ABC-Fachberater und dem Gruppenführer des ebenfalls alarmierten ABC-Erkunders aus Großerkmannsdorf das weitere Vorgehen besprochen. Das Alarmstichwort wurde auf ABC2 erhöht und der Gefahrgutzug Bautzen I sowie der ABC-Erkunder der Feuerwehr Kirschau-Rodewitz an die Einsatzstelle geordert. Außerdem machte sich der Frankenthaler MTW mit dem Zugführer ABC-Erkundungszug auf den Weg nach Ottendorf-Okrilla.
Durch die Erkunder aus Frankenthal und Großerkmannsdorf wurden Messfahrten durch Ottendorf und stellenweise abgesetzte Messungen durchgeführt, um den Gefahrenbereich einzugrenzen. Durch die Polizei wurde das komplette Gewerbegebiet abgesperrt. Währenddessen führte die Besatzung des Erkunders aus Kirschau an zwei verschiedenen Stellen Messungen im abgesetzten Modus und Probenahmen durch. Anschließend wurden Messfahrten im Gefahrenbereich durchgeführt, zur eigenen Sicherheit schützten sich die Kameraden während der Messung mit Maske und Filter.
Die anfangs übermittelten Stoffinformationen wurden nicht bestätigt. Als Ursache konnte ein LKW, welcher Methylacrylat geladen hatte, ausfindig gemacht werden. Vermutlich wurde eine unbekannte Menge des Stoffes freigesetzt und verbreitete sich über die Kanalisation. Der Gefahrenbereich wurde auf 200 m Umkreis um den LKW eingegrenzt und weitere Maßnahmen eingeleitet.
Nach weiteren Messungen konnte eine kleine Flüssigkeitslache unter dem LKW entdeckt werden. Diese wurden durch den Gefahrgutzug mit Chemikalienbinder gebunden.
Während des Einsatzes wurde die Bevölkerung erstmalig über die Warn-App „NINA“ und „KATWARN“ dazu aufgefordert Fenster und Türen geschlossen zu halten. Gegen 2 Uhr konnte Entwarnung gegeben werden und ansässige Firmen konnten ihre Arbeit wieder aufnehmen.
Auch in den nächsten Tagen kann es weiterhin zu entsprechenden Geruchserscheinungen kommen. Gefahr für die Bevölkerung besteht aber nicht, da die gemessenen Konzentrationen deutlich unter dem Grenzwert liegen.
Nach 7,5 Stunden konnten alle Kräfte die Einsatzstelle verlassen.
Im Einsatz waren:
- Feuerwehr Ottendorf-Okrilla
- Feuerwehr Hermsdorf
- Feuerwehr Grünberg
- Feuerwehr Lomnitz
- Feuerwehr Medingen
- Feuerwehr Wachau
- Feuerwehr Bautzen-Mitte
- Feuerwehr Cunnewalde
- Feuerwehr Wilthen
- Feuerwehr Frankenthal
- Feuerwehr Großerkmannsdorf
- Feuerwehr Kirschau-Rodewitz
- Feuerwehr Zschornau-Schiedel
- Berufsfeuerwehr Bautzen
- Berufsfeuerwehr Hoyerswerda – ELW2
- ABC-Fachberater
- Kreisbrandmeister
- Rettungsdienst
- Organisatorischer Leiter Rettungsdienst
- Polizei
Vielen Dank an Rico Löb/Blaulicht-Magazin.de für das Bereitstellen der Fotos.
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