uf dem Gelände von Sachsenmilch war unter anderem die 39 Meter hohe Drehleiter im Einsatz. Etliche Feuerwehrleute hatten Schutzanzüge angelegt. © SachsenmilchDer Gefahrgutzug des Kreises und umliegende Feuerwehren wurden zu einer Übung gerufen. Szenario: Aus einem Tank trat Lauge aus.

Leppersdorf. Alarm bei der Firma Sachsenmilch in Leppersdorf: Ein Tank mit Lauge ist undicht. Zunächst werden die im Werk anwesenden „Feuerwehrkameraden Sachsenmilch“ aktiviert, kurz darauf erfolgt die Nachforderung des Gefahrgutzuges des Landkreises Bautzen, am Ende sind insgesamt zehn Fahrzeuge umliegender Wehren im Einsatz. Feuerwehrleute in Schutzanzügen sind zu sehen, Atemgeräte werden angelegt.

 

Während des Einsatzes gibt es eine weitere schlechte Nachricht. Bei einem der Feuerwehrleute ist ein Notfall aufgetreten. Auch um ihn müssen sich jetzt die Rettungskräfte kümmern. Dennoch gelingt es den Feuerwehrleuten, die undichte Stelle in dem Tank schnell zu schließen. Was wie ein realer Einsatz aussah, entpuppte sich glücklicherweise als Übung. „Die Aktion am Sonnabendvormittag wurde unter höchster Geheimhaltungsstufe vorbereitet. Ziel war eine größtmögliche Praxisnähe“, erklärt Carolin Kossin, Mitarbeiterin der Müller-Gruppe. Mit dieser Übung sollte die Havarie mit gefährlichen Stoffen geübt werden. „Echte Gefahrguteinsätze kommen selten vor, besonders deswegen gilt es, für den Ernstfall gewappnet zu sein und auch diese Einsatzart regelmäßig zu üben“, erklärte die Molkerei-Mitarbeiterin. Der Umgang mit Gefahrgütern wie Reinigungsmitteln ist auf dem Werksgelände Alltag. Laugen sind zum Reinigen und Spülen der Anlagen und Rohrleitungen zwingend notwendig. Wasser allein reicht nicht aus. Außerdem muss das in Leppersdorf produzierte Bioethanol – ebenfalls ein Gefahrgut – sicher das Werksgelände verlassen.

Höchste Sicherheitsstandards sind deshalb geboten. Die Werksleitung der Sachsenmilch ging deshalb gerne auf den Vorschlag des Gefahrgutzuges der Berufs-Feuerwehr Kreis Bautzen ein, das Werksgelände für eine gemeinsame Übung zu nutzen. „Selbstverständlich schulen wir alle Mitarbeiter regelmäßig im Umgang mit Gefahrstoffen. Ein Praxistest wie am Wochenende rundet die erlernten Abläufe nicht nur ab, sondern zeigt auch auf, an welchen Stellen das System noch Verbesserungspotenzial hat“, sagt Jörg Lemke, Werksleiter des Sachsenmilch-Standortes.

Sachsenmilch, die Gemeinde Wachau und der Freistaat haben in den vergangenen Jahren einiges für die Sicherheit in Leppersdorf getan. So wurde die Feuerwehr bei der Anschaffung der 39 Meter hohen Drehleiter, eine von insgesamt nur dreien in ganz Sachsen, unterstützt. Insgesamt wurden drei neue Wagen angeschafft. Sie wurden auch wegen des neuen Gaskraftwerkes notwendig. Die damit zusammenhängenden Aufgaben im Brand- und Katastrophenschutz hatte die Wachauer Wehr übernommen. Leichte Schutzanzüge, Gaswarngeräte und eine Wärmebildkamera waren weitere Anschaffungen. Außerdem hat das Unternehmen eine enge Zusammenarbeit mit den Leppersdorfern vereinbart. 19 Mitarbeiter, die bei Sachsenmilch arbeiten und Mitglieder in Feuerwehren in ihren Wohnorten sind, wurden zu den „Feuerwehrkameraden Sachsenmilch“ ausgebildet. Sie unterstützen die hiesigen Feuerwehrleute im Notfall.

Quelle: sz-online.de/Sächsische Zeitung, von Thomas Drendel
Dienstag, 24.05.2016
Link: http://www.sz-online.de/nachrichten/feuerwehren-proben-bei-sachsenmilch-3401828.html

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